Verein Hospizarbeit Springe e.V.
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Ein würdiges Leben bis zuletzt
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Hospizbüro



An der Bleiche 14 a

31832 Springe

 

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Dienstag 16-18 Uhr

 

Donnerstag 9-11 Uhr
und nach Vereinbarung

 

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Trauerspaziergang am 05.11.2022 an der Sophienhöhe in Springe

Insgesamt sieben Interessierte (und ein Vierbeiner) versammelten sich um 14:00 Uhr am Parkplatz der Sophienhöhe bei schönem Herbstwetter. Unsere Begrüßungsrunde fand in der Nähe des Andachtsplatzes des Waldfriedhofs statt. Jede Person durfte sich zur Einstimmung einen Stein, eine Muschel oder einen Glasstein aussuchen und diesen Gegenstand in Gedanken an die oder den zu Betrauernden mitnehmen. Ein Gedicht wurde vorgelesen und dann begann der Spaziergang in Richtung Lutherheim.

Unser Platz für die Begrüßungs- und Abschiedsrunde

 

Es entstanden kleine Zweier- und Dreierkontakte, in denen sich intensiv ausgetauscht wurde. Der Weg zweigte kurz vor dem Papenwinkel in den Wald ab. Nach der nächsten Kreuzung fand sich ein friedlicher Platz unter Buchen, an dem eine Geschichte vorgelesen wurde. Die Teilnehmenden suchten sich danach einen „stärkenden“ Baum, um an ihm innezuhalten.

Ein Ort der Ruhe und Einkehr

Nun ging es auch schon wieder in Richtung Sophienhöhe zurück. Die Kleingruppen kamen weiter ins Gespräch. Bei Ankunft am Ausgangsort klang Musik vom Waldfriedhof herüber und untermalte damit in schöner Weise die Abschlussrunde.

Dies war der letzte Termin für dieses Jahr. Für nächstes Jahr werden die Trauerspaziergänge ab dem Frühjahr wieder angeboten. Sie werden kurzfristig über die Zeitung mitgeteilt und werden auch auf unserer Website bekannt gegeben.

 Aus unserem Team grüßen Manuela Schwickert und Britta Prusiecki

                 

 

Stefanie Schacht-Wieck & Mila

 

Seit Juni 2020 bin ich ehrenamtlich Hospizbegleiterin.

Wenn ich mir die Frage stelle, welchen Beitrag kann ich in das Leben geben und welche Auswirkung hat es auf das „ Gemeinwohl“, so ist das Dienen für dieses Ehrenamt, etwas was ich mit Hingabe an das Leben verbinde. 

 

Mir wurden in dem Ausbildungskurs zur ehrenamtlichen Sterbebegleitung tiefe Einblicke in mein Selbst geschenkt.

In dieser Zeit war mein Vater schwer erkrankt und sein Tod absehbar. Dies war für mich mit vielerlei Ängsten und Hilflosigkeit verbunden.

Hier hat sich meine Sicht zu dem Thema Umgang mit Tod, Sterbenden, Trauer, Ängsten und Kommunikation in mir und meiner eigenen Familie geöffnet. Diese tiefgreifenden Erfahrungen, die daraus erwuchsen, wohnen seither als Vertrauen in mir.

Jetzt blicke ich sanft zurück, mein Vater ist kurze Zeit später verstorben.

 

Heute begleite ich selbst Menschen, bin dankbar für so viele wertvolle Augenblicke und Erfahrungen. Manchmal bin ich stille Schale und höre zu, manchmal lachen, malen, lesen wir gemeinsam oder gehen spazieren mit meiner Hündin Mila, die mit ihrem feinen Wesen so viel berührt.

Meine Begleitung jetzt ist Frau K. Seit über einem Jahr treffen wir uns regelmäßig. 

Es ist Ihr Wunsch, einen kleinen Ausschnitt ihrer Lebensgeschichte zu teilen, Mut zu schenken in schwierigen Situation und voller Zuversicht, dem Leben zu vertrauen.

 

 

 

 

Frau K., Jahrgang 1939

Es ist Frau K.´s Wunsch, dass Ihre Worte veröffentlicht werden, um Menschen Mut und Hoffnung zu schenken. Jeder hat seine Geschichten.

 

Lebens - Ausschnitt

Breslau 1945, Frau K. ist 6 Jahre alt und erlebte wie Ihre Eltern und ihr Bruder bei einem Bombeneinschlag im Wohnhaus ums Leben gekommen sind. Sie selbst hatte beide Beine und das Becken gebrochen, die mittlere Schwester war wie ein Wunder unverletzt geblieben. Die große Schwester, die auch verletzt überlebt hat, hat sich liebevoll gekümmert, so wie es eben ging, bis die Geschwister dann unabhängig voneinander in Pflegefamilien aufgenommen wurden.

Frau K. erzählt, dass es in der Pflegefamilie keine Liebe, unterstützende Worte oder einfach mal in den Arm nehmen gab. Ihr Leben bestand aus Arbeit auf dem Feld, Stricken und Häkeln und der Schule.

Vom 14. – 17. Lebensjahr hat Frau K hat eine Lehre als Damen- und Herrenschneiderin absolviert und später 1 1/2 Jahre Mitarbeiterinnen angelernt. Mit 18 Jahren ist Frau K. ausgezogen, und war danach 1 Jahr als Haushaltshilfe tätig.

1958 hat sie ihren Mann kennengelernt und geheiratet. 1961 kam dann mit dem Sohn, ihr größtes Glück, wie sie sagt, zur Welt.

3 Jahre hat sie danach Tag und Nacht durchgearbeitet, ihr Mann war zu der Zeit Zeitsoldat, es gab dafür wenig Geld und er war viel unterwegs. So war Sie quasi alleinerziehende Mutter und sorgte mit Ihrer Arbeit für das Auskommen der kleinen Familie.

2001 haben Sie Ihr gemeinsames Haus gebaut. Es ist ein schönes Gefühl ein Eigenheim zu haben, berichtet Sie. Hier bin ich alt geworden und möchte noch solange wie möglich mit meinem Mann zusammen sein. Hier „zu Hause“ möchte ich sterben. Ihre Augen lächeln sanft.

 

Was ist für Sie Leben?

Leben ist für mich gesund zu sein, dass ich mich mit meinem Mann verstehe, dass wir zusammen sein können und für einander da sind, so lange wie es geht. Wir sind jetzt 60 Jahre zusammen und wir kennen uns in und auswendig.

Weiterlesen: Interview mit Frau K. von Stefanie Schacht-Wieck

Liebe Leserinnen und Leser,

herzlich willkommen auf unserer Seite des Hospizvereins.

 

Am 01.10.22 fand unser erster Spaziergang im Kurpark in Bad Münder mit zwei Interessentinnen statt.

Wir starteten am Kurhaus und freuten uns, dass trotz des ungewissen Wetters zwei Teilnehmerinnen zu unserem Treffpunkt gekommen waren.

 

Nachdem wir zwei ehrenamtlichen Trauerbegleiterinnen uns vorgestellt und die beiden Teilnehmerinnen begrüßt hatten, haben wir unsere „Begleiter-Steine“ angeboten. Beide nahmen sich einen Stein. Zur Eröffnung des Spaziergangs haben wir einen Text „Danke für dein Leben“ vorgelesen. Wir gingen bei trockenem Wetter, teils auch mit Sonne, zusammen durch den schönen Park und schnell ergaben sich Zweiergespräche, in denen wir über die unterschiedlichen Fragen und Bedürfnisse vertrauensvoll sprechen konnten.

Auf dem Rückweg haben wir einige Zeit schweigend am Gradierwerk gesessen und uns anschließend alle zusammen über Wandermöglichkeiten in der näheren Umgebung unterhalten.

Danach haben wir in unserer Abschlussrunde den Text „Was mir Mut macht“ vorgelesen.

Nach ca. eineinhalb Stunden im Park trennten wir uns wieder am Kurhaus, die beiden Teilnehmerinnen bedankten sich für unser Angebot des Trauerspazierganges und tauschten untereinander noch Daten zur Kontaktaufnahme für gemeinsame Unternehmungen aus.

Der nächste Trauerspaziergang ist der Letzte in diesem Jahr und findet statt am

05.11.22 Sophienhöhe Springe, Treffpunkt Parkplatz

Los geht es wieder um wieder um 14 h.

 

Weitere Termine für nächstes Jahr werden kurzfristig über die Zeitung mitgeteilt und werden auch auf unserer Web Side bekannt gegeben. Wahrscheinlich fängt unser Angebot im März oder April 2023 wieder an, es hängt von der Witterungssituation ab. Es ist keine Anmeldung notwendig.

 

Aus unserem Team grüßen Manuela Schwickert und Gaby Boron

Einführungsseminar

„Schwerkranke und sterbende Menschen begleiten“

Am Montag, 6. Februar 2023 startet ein neuer Vorbereitungskurs. Der Kurs soll zur persönlichen Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit anregen und die Fähigkeit vermitteln, sterbenskranke Menschen und deren Angehörigen in der letzten Lebensphase zu verstehen und zu begleiten.

Übungen zur Gesprächsführung und Wahrnehmung, Umgang mit Sterbenden und Angehörigen, Phasen des Sterbens und der Trauer stehen im Mittelpunkt des Kurses. Im Anschluss an das Einführungsseminar besteht die Möglichkeit, sich weiter zum/r ehrenamtlichen Hospizbegleiter/in zu qualifizieren.

Der Kurs findet immer Montag 18.00 - 21.00 Uhr (auch in den Ferien) in den Räumen des Hospizdienstes, An der Bleiche 14a in Springe statt und kostet 250€, Vereinsmitglieder zahlen 100€. Der Kurs endet am 12. Juni 2023.

Eine Anmeldung und ein persönliches Gespräch sind erforderlich, weitere Informationen erhalten Sie im Hospizbüro!